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Doppelausgabe Dez. 2025 - Jan. 2026
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Samstag, 15. November 2025


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Wahrheit oder Pflicht

In Deutschland wird derzeit wieder intensiv über die Rückkehr der Wehrpflicht diskutiert. Seit 2011 ist sie ausgesetzt, doch angesichts neuer geopolitischer Spannungen – vor allem durch den Krieg in der Ukraine – fordern einige Politiker/innen ihre Wiedereinführung, zunächst für junge Männer. Die Begründung: Die Verteidigungsfähigkeit des Landes müsse gestärkt werden. Doch bei vielen jungen Männern und ihren Familien sorgt diese Vorstellung für Verunsicherung. Der Gedanke, im Ernstfall wieder in Uniform in einen möglichen Konflikt zu ziehen, weckt Ängste und Sorgen. Das kann ich gut verstehen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und andere Politiker/innen bringen die Idee ins Spiel, ein verpflichtendes Jahr einzuführen – wahlweise im sozialen, ökologischen oder militärischen Bereich. So wird nun auch über eine allgemeine Dienstpflicht für alle Geschlechter gesprochen. Ziel sei es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, Verantwortung zu übernehmen und die Bundeswehr wieder wehrtüchtig zu machen.

Ein solches Pflichtjahr könnte durchaus positive Effekte haben. Junge Menschen aus unterschiedlichen Regionen und sozialen Hintergründen würden aufeinandertreffen, gemeinsam arbeiten und voneinander lernen. Das könnte das Verständnis füreinander stärken und den Sinn für Solidarität, Empathie und Teamgeist fördern. Viele Jugendliche könnten wertvolle Erfahrungen sammeln, neue Interessen entdecken und vielleicht auch berufliche Orientierung gewinnen. Zudem könnten soziale Einrichtungen, Pflegeheime, Kitas oder Umweltprojekte von zusätzlicher Unterstützung profitieren – ebenso wie die Bundeswehr, die mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.
Kritiker sehen in einem Pflicht-FSJ einen unzulässigen Eingriff in die persönliche Freiheit. Hinzu kommt die Frage nach der Umsetzbarkeit: Wer organisiert und finanziert eine solche flächendeckende Pflicht? Gibt es überhaupt genügend Einsatzstellen, Ausbilder/innen und Betreuungsstrukturen, um alle jungen Menschen sinnvoll einzubinden? Foto einer Wand mit Graffiti 'Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.' Ein Staat, der schon an der Digitalisierung von Behördenformularen scheitert, soll plötzlich ein Millionenheer von Pflichtdienstleistenden koordinieren? Die Idee eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres – ob als FSJ, Wehrdienst oder ökologischer Einsatz – bewegt sich also zwischen Notwendigkeit und Umsetzung. Sie spiegelt das Bedürfnis wider, Gemeinschaft und Verantwortung stärker ins Bewusstsein zu rücken. Doch um dies glaubwürdig zu erreichen, braucht es vor allem eines: das Engagement junger Menschen. Das kann funktionieren, wenn man ihnen Wertschätzung und gute Rahmenbedingungen bietet.

Wer hätte gedacht, dass das Thema Wehrdienst wieder so präsent wird und auch noch eine realistische Notwendigkeit dafür besteht. Wenn es helfen könnte, würde ich am liebsten den guten alten Aufkleber aus der Friedensbewegung der 80er aus der Schublade holen und überall aufkleben: „Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.“

Portait Nicole Kaiser

Wir sehen uns im nächsten Schaufenster
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Ihre Nicole Kaiser

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